Tiva (indianisch): „Tänzerin“
* 12.04.2011 – 23.03.2021
Hündin – 2012 kastriert
Größe: 53cm
Gewicht: 18kg
Farbe: Blue Merle
Augen: R braun – L braun/blau
Rute: lang
Mit Tiva fing alles an.
(Wie wir überhaupt zum Aussie gekommen sind, könnt ihr hier nachlesen.)
Meine Mama und ich haben 2011 das Internet nach Aussie Züchtern in Bayern durchforstet. Damals war das „Angebot“ noch ein Bruchteil von heute. Sie hat mit einer Züchterin telefoniert und uns für den geplanten Wurf angemeldet. Die Hündin ist allerdings leer geblieben und so ging die Suche von vorne los. Ich habe dann die Flowerpower Aussies in Fürth entdeckt, die zu dem Zeitpunkt zwei Würfe hatten und bei denen auch noch ein paar Welpen frei waren. So auch eine wunderschön gezeichnete Blue Merle Hündin namens Alisha, die gerade 4 Wochen alt war. Telefoniert, Besuchstermin vereinbart, verliebt und zugesagt. Meine Mama hätte sich fast noch in eine ältere Schwester verkuckt und ich wollte farbtechnisch eigentlich alles, nur kein Blue Merle 😀 aber sie war es trotzdem. Laut Züchter charakterlich ein gutes Mittelmaß und ich fragte mich noch warum diesen perfekt gezeichneten Welpe vor uns noch niemand haben wollte…
Drei Wochen später war Abholtag -wir haben für diesen Welpen sogar unseren Jahresurlaub gecancelt- und ich fuhr zusammen mit meinen Eltern die zwei Stunden nach Fürth. Alisha wurde umbenannt in Tiva, was indianisch ist und „Tänzerin“ oder „tanzend“ bedeutet. Flowerpower’s Princess Tiva. Princess weil sie als Welpe einen großen Fleck oben am Kopf hatte, der wie ein Krone aussah. Einen indianischen Rufname wollte ich, nachdem ich gelesen hatte, dass die Aussies bei den Indianern heilig waren. Gelesen habe ich in der Wartezeit bis zum Abholtag eh jedes Rasse- und Trainingsbuch, was ich finden konnte. Teilweise haben mich die ganzen Infos auch verunsichert, aufgrund der vielen Sachen, die man falsch machen könnte. Mit unserem Goldie hat meine Mama damals zwar sogar die Begleithundeprüfung abgelegt, wirklich gut erzogen war sie aber trotzdem nicht. Sie war goldietypisch einfach sehr nett. Dass ein Aussie nicht mehr einfach so mitlaufen würde, war mir scheinbar damals schon klar. Trotz dass uns niemand wirklich über die Eigenheiten dieser Rasse aufgeklärt hat.
Und so kam es, wie es wahrscheinlich kommen musste: Tiva zeigte uns sehr schnell die Grenzen unseres Wissens auf… sie drohte, wenn man sich ihrem Napf näherte (hat sogar den Boden eines Plastiknapfs kaputt gestoßen, so gierig war sie beim Fressen), knurrte jeden Fremden an, der sie streicheln wollte – und das bereits mit 8 Wochen! Mit einem halben Jahr schoss vor uns ein Hase über den Weg: der Jagdtrieb war entfesselt. Im nächsten halben Jahr wurde sie 3x unverschuldet von Hunden gebissen, sodass sie mit ca. einem Jahr beschlossen hat, dass Angriff die beste Verteidigung war. In der Hundeschule verhielt sie sich trotzdem wie ein Streber, ich wurde Ausbilderin und verbrachte meine Wochenenden am Hundeplatz. Sie eröffnete mir unter anderem diese tolle Welt, stellte mich und meine Familie andererseits aber auch vor ungeahnte Herausforderungen. Tiva war wirklich ein Bilderbuchbeispiel eines schwierigen Aussies in ambitionierten, aber noch unerfahrenen Händen: sie jagte extrem, war sehr wachsam und hasste fremde Hunde und Menschen.
Trotz aller Probleme und Schwierigkeiten, die wir alle mehr oder weniger in den Griff bekommen haben, entfachte Tiva meine Leidenschaft für den Australian Shepherd. Sie war so begeisterungsfähig und machte einfach jeden Mist mit, der mir einfiel. Am Hundeplatz hatten wir alle Kurse durch, Agility gefiel uns beiden am Besten. So entdeckte ich durch sie auch meine Liebe zum Agi und auch wenn sie nie sonderlich gut darin war, machten uns die Turniere immer Spaß. Mit 8 Jahren nahm ich sie aus dem Sport, weil ihr Sprungstil immer schlechter wurde, auch wenn man keine medizinische Ursache dafür fand.
Tiva begleitete mich auch nach Deggendorf, wo ich Medientechnik studierte. In den meisten Vorlesungen war sie zwar zuhause, aber sie durfte bei vielen Projekten mitwirken, kam mit in die Nachbar-WG zum Serienabend und sorgte für die nötigen Lernpausen im Stadtpark. Als ich wegen des Studiums mit Fotografie in Berührung kam, war sie natürlich mein liebstes Model. Die Hundefotografie faszinierte mich immer mehr, bis hin zur Gründung des eigenen Gewerbes, in dessen Name Tiva auch vorkommt 😉
Nach einigen Jahren wurde der Wunsch nach einem zweiten Aussie immer größer. Ein Rüde sollte es lieber sein, da Tiva ja kein Fan von anderen Hunden/Hündinnen war. Zum Glück mochte sie Welpen aber immer, deswegen machte ich mir darüber eigentlich keine Gedanken. Als Tiva 6 Jahre alt war, zog dann Chovi ein. Sie war die allerbeste Zieh-Mami, die man sich vorstellen konnte. Sehr geduldig, eine ausdauernde Spielpartnerin, brachte ihm bestimmt und fair auch Manieren bei und war selbst auch super happy über ihren neuen Freund. Die beiden waren ein richtiges Dreamteam. Aber Tiva kam auch mit fast allen Hunden von Freunden gut aus, genauso wie mit engen Vertrauten von mir oder der Familie. Wen sie einmal in ihr Herz geschlossen hat, der gehörte sozusagen zum Rudel und wurde überschwänglich begrüßt, von oben bis unten abgeschleckt und mit den wildesten Tönen angekündigt. Sie war ein echter Charakterhund und nur durch sie durfte ich all die Erfahrungen sammeln, die mir heute helfen.
Mit 9 Jahren bekam Tiva einen Knubbel an der Seite und ein Lipom unten am Brustkorb. Beides sollte in einer Routine-OP entfernt werden, was auch gut verlief. Ich wurde beim Tierarzt in den Raum gebeten, in dem sie angeblich schon wieder wach war, fand sie allerdings auf der Seite liegend vor. Die Dame, die bei ihr war, verließ hektisch das Zimmer und kam Sekunden später mit der Tierärztin zurück. Sie fragte mich alarmiert, was denn passiert sei?! Inzwischen habe ich auch ihre blauen Schleimhäute entdeckt und dass sie definitiv nicht bei Bewusstsein war. Es kamen immer mehr Leute dazu, begannen sie zu beatmen, Herzdruckmassage, Adrenalinspritze ins Herz, sie versuchten wirklich alles, aber Tiva kam nicht mehr zurück. Sie ist mit nicht einmal 10 Jahren vor meinen Augen gestorben. Auf dem zufällig kurz zuvor aufgenommenen Röntgenbild konnte die Tierärztin danach einen Pneumothorax und einige Schatten (Tumore) über Herz/Lunge feststellen, von denen wir nichts geahnt haben. Wahrscheinlich ist ein Tumor geplatzt und hat so die Lunge perforiert, was theoretisch auch irgendwann anders passieren hätte können. Der Schock saß tief, die Trauer war riesig. Ich glaube am Schlimmsten für mich war, zu sehen, wie herzzerreißend sich Chovi zuhause von ihr verabschiedet hat. Aber immerhin musste sie wirklich keine Sekunde leiden und war trotz scheinbar schwerer Erkrankung bis zum Schluss top fit.
Tiva war eine riesige Herausforderung und mit Sicherheit sollte genau sie zu uns kommen, davon bin ich überzeugt. Sie war Grund und Anfang vom Aussiefieber, von Hundetraining und -sport, von der Fotografie und von so vielem Mehr. In manchen Eigenheiten, die sie an Chovi und er an Niya weitergegeben hat, lebt sie auch heute noch bei uns.
Tivi-Maus du fehlst hier jeden Tag, ich weiß dass du die beste Fellschwester für Elio gewesen wärst und jetzt von oben auf uns aufpasst. Danke für Alles! ♡

Red River's Welcome to Quentins

Danubian Forest Red Rivers Blue
Best Friend's Lady Jedi Knight

Flowerpower's First Lady Alice

Bluesunnycreek Walkin 2 Red River

Red River's Flowerpower Sheila
